Tipps für die Expansion Ihres Unternehmens nach Spanien

Von 190 Ländern steht Spanien auf der Liste der Weltbank zur Erleichterung der Geschäftsabwicklung auf Platz 28. Erfahren Sie mehr über die Vorteile und Herausforderungen einer Geschäftstätigkeit in diesem schönen, dynamischen und vielfältigen Land.

Die wichtigsten Gründe für eine Expansion Ihres Unternehmens nach Spanien

Im Laufe der Geschichte hat Spanien eine wichtige Rolle im globalen Handel gespielt und war auch ein kultureller Treffpunkt. Heute ist es die 14. größte Volkswirtschaft der Welt mit einem BIP von über 1,39 Billionen Dollar. Einige der vielen Faktoren, die die Region für Unternehmen attraktiv machen, die auf internationaler Ebene expandieren wollen, sind:

• Viele lokale Talente sind verfügbar. Obwohl sich Spanien von der Rezession im Jahr 2007 deutlich erholt hat, ist die Arbeitslosenquote in Spanien immer noch höher als in anderen       europäischen Ländern. Dadurch ist es möglich, Spitzenkräfte zu einem vernünftigen Preis zu rekrutieren.
• Spanien begrüßt ausländische Direktinvestitionen, insbesondere als Teil des Covid-Konjunkturprogramms.
• Wenig Wettbewerb im E-Commerce. Die spanische E-Commerce-Branche ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern relativ unreif, wächst aber schnell. Dies macht das Land zu einem äußerst attraktiven Ziel für Online-Händler.
• Enge Handelsbeziehungen mit europäischen, lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern. Eine erfolgreiche Expansion in Spanien öffnet die Tür zu noch größeren       Möglichkeiten in der Zukunft.
• Spanien ist führend in der IT- und Telekommunikationstechnologie. Viele IKT- Unternehmen sind offen für die Entwicklung von Joint Ventures mit Offshore-Unternehmen.

Was ist vor einer Expansion nach Spanien zu beachten?

Natürlich müssen Sie Ihre Hausaufgaben machen, bevor Sie Ihre Koffer nach Barcelona packen! Wie jedes Land hat auch Spanien einige Besonderheiten, die es zu beachten gilt.

Sprache und geografische Regionen

Spanien ist in 17 autonome Regionen (Comunidades Autónomas) unterteilt, die alle ihre eigenen Traditionen und Persönlichkeiten haben. Aus der Sicht des Marketings ist es daher wichtig, ein gewisses Maß an lokalem Fachwissen an seiner Seite zu haben – aber es bietet auch größere Möglichkeiten zur Marktsegmentierung.

Was die Sprache betrifft, so sprechen über 72 % der Bevölkerung Kastilisch (Katalanisch), während in einigen Regionen auch Galicisch und Baskisch gesprochen wird. Denken Sie auch daran, dass Ihre Webseite unabhängig davon, in welcher Region Spaniens Sie tätig sind, den GDPR-Vorschriften entsprechen muss.

Kundenbetreuung

Spanier sind zwar in der Regel entspannter, was den Kundenservice angeht, als ihre Kollegen im Vereinigten Königreich oder in den USA, aber sie bauen auch gerne eine freundschaftliche Beziehung zu einem Unternehmen auf, bevor sie mit ihm Geschäfte machen. Sie können mit langen, lockeren Gesprächen mit einem potenziellen neuen Kunden rechnen!

Das macht die Arbeit mit einem Übersetzer ineffizient, vor allem, wenn Sie eine große Anzahl von Anfragen haben. Die Auslagerung Ihres Kundenservice an einen mehrsprachigen Anbieter – wie uns! – ist in der Regel die beste Option, vor allem, wenn dieser einen 24/7-Support anbieten kann. Nach Spanisch ist Englisch die am häufigsten gesprochene Sprache in Spanien. Etwa 28 % der Bevölkerung, d. h. rund 11 Millionen Einwohner, sprechen Englisch.

Geschäftskultur

Geschäftsbeziehungen sind in Spanien eher sozial und persönlich, was für Unternehmen, die an formellere Arbeitsabläufe gewöhnt sind, etwas ungewohnt sein kann. Auch das Arbeitsumfeld ist etwas legerer, stellen Sie sich also auf lange Mittagspausen und einen entspannteren Umgang mit der Geschäftswelt ein.

Arbeitsrecht

Auch wenn der berühmte Mittagsschlaf, die Siesta, heute nicht mehr üblich ist, gelten in Spanien nach wie vor strenge arbeitsrechtliche Vorschriften für Arbeitnehmer. Dazu gehören:

• Eine Höchstarbeitszeit von 40 Stunden pro Woche.
• Eine wöchentliche Mindestruhezeit von eineinhalb ununterbrochenen Tagen.
• Eine Obergrenze von 80 Überstunden pro Jahr.

Die Wahl der richtigen Unternehmensform

Die gängigsten Unternehmensformen in Spanien sind:

Einzelkaufmann

Da das rechtliche Verfahren zur Gründung eines Einzelunternehmens einfach ist, ist dies eine gute Option für ein kleines Unternehmen. Es sind keine Anfangsinvestitionen erforderlich und es wird von einer einzigen Person geführt.

Allerdings gibt es einen wichtigen Vorbehalt! Ein Einzelunternehmen bedeutet, dass es keine rechtliche Trennung zwischen Ihnen und der Einzelunternehmung gibt. Daher sind Sie persönlich für alle Schulden und Verbindlichkeiten des Unternehmens verantwortlich.

Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (SL)

Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist die beliebteste Unternehmensform in Spanien. Sie ist flexibel und einfach einzutragen und erfordert nur 3.000 € für die Eintragung und eine Mindestkapitaleinlage. Ein weiterer Vorteil ist, dass Ihre persönliche Haftung auf diesen Anfangsbetrag begrenzt ist.

Die Körperschaftssteuer einer SL ist auf 25 % des Gewinns begrenzt. Eine SL muss IVA-Erklärungen (MwSt.-Erklärungen) einreichen, aber es gibt eine Reihe von Steuerbefreiungen, die die zu zahlende Steuer reduzieren.

Zweigstelle

Wenn Sie ein bestehendes Unternehmen haben und nach Spanien expandieren möchten, ist die Eröffnung einer Zweigniederlassung der richtige Weg. Sie erhalten so Zugang zu einem neuen Markt und können gleichzeitig die Einrichtungen Ihres Hauptsitzes nutzen.

Um eine Zweigstelle in Spanien zu eröffnen und zu betreiben, müssen Sie in Spanien ansässig sein. Um Ihre Zweigstelle zu gründen, müssen Sie eine notariell beglaubigte Vollmacht sowie eine Kopie der Gründungsurkunde Ihres bestehenden Unternehmens vorlegen. Möglicherweise müssen Sie auch eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vorlegen.

Nützliche Ressourcen für die Expansion nach Spanien

Hier finden Sie einige weitere Webseiten und Organisationen, bei denen Sie weitere Informationen und Formulare finden können:

• Spanisches Handelsregister / El Registro Mercantil Central
• Spanische Steuerbehörde / Agencia Estatal de Administración Tributaria (AEAT)
• Spanische Niederlassung von Business Network International
• Nationales Statistikinstitut / Instituto Nacional de Estadística (nützlich für Marktforschung / demografische Informationen)
• Unterstützung bei der Suche nach einem Notar in Spanien
• Spanische Handelskammer / Camara de Comercio (Spaniens größtes Unternehmensnetzwerk mit lokalen Kammern im ganzen Land)